Geschichts- und Heimatverein Rohnstadt e.V.
 Glück auf!

Neu in unserer Heimatstube:

150 Jahre altes Exponat kehrt nach Rohnstadt zurück

Überraschung am Samstagnachmittag: Eine Dame aus Wehrheim brachte aus einem Nachlass ein 150 Jahre altes, sehr gut erhaltenes Spinnrad und spendete es dem Geschichts- und Heimatverein Rohnstadt für die Heimatstube. Im so genannten Spiegel, einer runden Vertiefung im Mittelstück des Spinnrades, welches früher in keinem Haushalt fehlen durfte, ist ein goldbeprägtes Lederstück in einem Holzrahmen eingelassen, auf welchem der Name und das Jahr der Herstellung zu lesen ist:  Elisabethe Bautz / Rohnstadt / 1870 , darüber eine Krone und beidseitig Rosengeflechte.

Unentbehrlich für die Leinenherstellung, bekamen die jungen Frauen spätestens zur Hochzeit ein solches Relikt. Auf den Äckern unserer Heimat wurde noch in großen Mengen der Flachs angebaut, aus welchem nach entsamen, brechen und rösten aus den Stengeln das sehr haltbare Leinen gesponnen und gewebt wurde.

Die genauen Daten der jungen Frau muss noch erkundet werden, bekannt ist, dass das Spinnrad aus dem Nachlass des früheren Rohnstädter Bürgermeisters Friedrich Bautz (1933-1945, gen. Speechts-Petter) stammt.

Dazu passt auch ein zweites Exponat, „Das Deutsche Wort“, ein Rechtschreibungsduden von 1934 von Richard Pekrun, gekauft für 3,80 RM bei der Buchhandlung Meckel in Diez oder Limburg. Der handschriftliche Eintrag zu Beginn des Buches lautet: „Eigentum des Bürgermeisters Bautz zu Rohnstadt“. Es wurde vermutlich vom Amtsinhaber wegen der Rechtschreibung angeschafft, denn er mußte seinerzeit im kleinen Rohnstadt ja alle Schriftlichkeiten alleine erledigen. Friedrich Bautz war ein einfacher Mann, der neben seiner Landwirtschaft auch noch eine Schmiede betrieb.

Weiterhin waren ein Schmiede-Gesellenbrief von 1936 seines Schwiegersohns im Nachlass, dieser lernte sein Handwerk beim Schmied Stamm in Langenbach und stammte aus Emmershausen.  Einige Familienbilder der Familie Bautz waren ebenfalls dabei. Die Exponate werden an den nächsten Öffnungstagen der Heimatstube Rohnstadt hoffentlich im kommenden Jahr zu sehen sein.  Den Spendern wurde ein großes Dankeschön ausgesprochen für ihr vorausschauendes und selbstloses Wirken.


Text und Fotos: Wolfgang Metzler, Rohnstadt



Heimatstube

Bilder, Gegenstände, Bücher, Urkunden, Fahnen und Landkarten aus den Bereichen Dorfleben früher und heute, Land und Forstwirtschaft, Bergbau (hier besonders die Geschichte der ehemaligen Rohnstädter Silber-, Kupfer- und Bleierzgrube „Mehlbach“), Schule, Kirche, Handwerk, Vereinsleben und Eisenbahn sind in einer ständigen Ausstellung im ehemaligen Rathaus zu Rohnstadt zu besichtigen.  

Die heimatkundliche Bibliothek mit Büchern, Broschüren und weiteren Unterlagen aus Gemeinde, Kreis, Land und dem früheren Herzogtum Nassau steht jedem interessierten Besucher zur Verfügung.  
Bereits im November 1986 stellte der Geschichts- und Heimatverein Rohnstadt e. V. diese im Marktflecken Weilmünster erste ständige Museumseinrichtung der Öffentlichkeit vor. Mittlerweile wurde die Ausstellung auf drei Räume, das Treppenhaus und das alte „Backes“ im Untergeschoss ausgedehnt.  
Mehrere tausend Besucher, darunter Schulklassen, Vereine, Festausschüsse von Orten mit bevorstehenden Jahrhundert-Feiern und Wandergruppen haben sich seither in unser Gästebuch eingetragen. Auch aus dem europäischen Ausland konnten wir Gäste begrüßen, mehrere Amerikaner mit Rohnstädter Vorfahren wurden bei der Ahnenforschung unterstützt.  
Sonderausstellungen in Bezug auf die heimische Geschichte gaben Gelegenheit, unseren reichhaltigen Fundus zu präsentieren. Hier einige Beispiele: 300 Jahre Münzstätte Weilburg –Nassauische Münzen (1990),  100 Jahre Eisenbahn Weilburg – Laubuseschbach (1992),  500 Jahre Bergbau in Rohnstadt (1995), 50 Jahre (1996) und 60 Jahre Heimatvertriebene in Rohnstadt (2006), 50 Jahre Kirche in Rohnstadt (2003), Gemälde in Bezug auf Rohnstadt, Geschirr, Weihnachtskrippen, altes Spielzeug und vieles mehr!

Die Sammlung zur Geschichte der „Weiltalbahn“ sucht ihresgleichen.